Gustav Müller, oder wie diejenigen, die das große Glück hatten, ihn als Lehrwart, als Obmann, als Ansetzer, als Menschen gekannt zu haben, liebevoll nannten „Unser Gustav“, war nicht nur ein Typ, er war auch ein Schiedsrichter mit Leib und Seele. Eigentlich aus Mönchengladbach stammend, zog es ihn nach dem Krieg, beruflich bedingt, nach Schiefbahn, von wo er über viele Jahre die Geschicke der Schiedsrichtervereinigung Kempen-Krefeld leitete.
Zuerst war er als Lehrwart (ab 1959) tätig, dann als Gruppenobmann Ost (ab 1961). Lehrwart war er in beiden Gruppen. Ab 1971 war unser Gustav dann der Obmann beider Gruppen. Gustav Müller, der 1955 seinen Schiedsrichterschein machte, und in der 2. Bundesliga und in der Regionalliga als Schiedsrichter unterwegs war, zeichnete sich durch Herzblut und ungeheures Fachwissen aus.
Aber sein Engagement wurde nicht nur im Kreis Kempen-Krefeld und überregional anerkannt. Grandios waren auch sicherlich auch seine Reisen nach Südafrika, wo er nicht nur Freunde hatte, sondern wo er auch Schiedsrichter ausbildete und seine neuen Kollegen mit Schiedsrichterkluften ausstattete, die er kistenweise aus Deutschland per Lufthansa rüber transportierte.
Später so, erzählte er gerne, und das war neben seiner Familie, dem Schiedsrichterwesen, seine dritte Leidenschaft, lernte er jeden Tag ein Wort Italienisch, denn oft fuhr er „runter“ und besuchte dort seine anderen internationalen Freunde.
Gustav schied freiwillig als unser Chef 1995 aus und übergab das Zepter an Werner Gatz.